Durch das Eberbacher Tal, nahe Reichelsheim,
erreichen wir die Burg Rodenstein. Um 1250 erbaute Rudolf von Crumbach die erste Anlage und lieh nach dem Berg “ am roten Stein“ sich und seinen Nachkommen den Namen „von Rodenstein“. Etwa 100 Jahre später wurde der hochragende Pallas erbaut und der Westeingang mit einem Turm versehen. Die Blütezeit der Rodensteiner war unter Junker Hans III. Er starb im Alter von 82 Jahren als Pilger in Rom. Ritterliches Leben kehrte ein auf dem Rodenstein mit Vergnügen vieler Arten, vor allem den Jagden im Odenwälder Forst. Im Dreißigjährigen Krieg kam der Niedergang der Familie. Georg Friedrich verließ die unbewohnbar gewordene Burg und zog nach Heppenheim an der Bergstraße. Er starb als letzter Spross der Rodensteiner im Jahr 1671.
Die verlassen im Wald stehende Burg wurde von den Bauern als Steinbruch benutzt und mauerweise abgetragen. Der Odenwaldklub erinnerte sich an die denkmalschützende Aufgabe, befreite 1887 das noch Erhaltende vom Buschwerk. 1984 wurden durchgreifende erhaltende Maßnahmen mit staatlicher Unterstützung begonnen, so dass heute der Rodenstein wieder Ziel zahlreicher Wandertouristen und Heimatfreunde geworden ist. Am Palas ist eine Gedenktafel an den Dichter des Rodensteins, Josef Victor von Scheffel, angebracht. In Fränkisch-Crumbach sind in der dortigen Kirche zahlreiche Grabdenkmäler der „Rodensteiner“ an den Wänden zu sehen. Auch das dortigen Heimatmuseum Rodenstein zeigt Exponate vom Leben im „Rodensteiner Land“ und dem Wirken der Herren vom „Rodenstein“.