Das Kastell Würzberg (in der älteren Literatur auch Kastell Hainhäusel oder Kastell Hainhaus[2]) war ein römisches Numeruskastell der älteren Odenwaldlinie des Neckar-Odenwald-Limes. Das heutige Bodendenkmal liegt südlich von Würzberg, einem etwas abgelegenen kleineren Ortsteil von Michelstadt im hessischen Odenwaldkreis.
Vicus und Thermen
Ein Kastellvicus wurde bei Nachuntersuchungen in den 1930er-Jahren nachgewiesen, aber nicht publiziert.
Etwa 60 Meter südlich der Porta principalis dextra (rechtes Lagertor) befand sich das Kastellbad, das in kleinem Maßstab über alle Funktionen der typisch römischen Thermen verfügte und vom hessischen Landesdenkmalamt 1980 untersucht und konserviert wurde. Von Nord nach Süd folgten auf ein hölzernes Apodyterium (Umkleideraum) in einem Steinbau ein Frigidarium (Kaltbad, Raum A) mit Piscina (Kaltwasserwanne, A1), ein Tepidarium (Laubad, B) mit entsprechender Wanne (B1) und ein Caldarium (Warmbad, C) mit Warmwasserwanne (C1). Westlich des Frigidariums befand sich ein kreisförmiges Sudatorium (trockenes Schwitzbad, A2). Insgesamt zwei Praefurnien (Heizräume), westlich des Sudatoriums und südlich des Caldariums (D), sorgten für die notwendigen Wasser- und Raumtemperaturen. Das Bad war verputzt und ausgemalt und verfügte über Wasserhähne mit fließendem Kalt- und Warmwasser sowie gläserne Fenster. Unter dem Baumaterial befanden sich auch Ziegel der in Heidelberg-Neuenheim stationierten cohors XXIIII voluntariorum civium Romanorum („24. Kohorte Freiwilliger römischen Bürgerrechts“)
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kastell_Würzberg
Fotos und Video: Ursula Paulus